Alkohol + Tabak + Cannabis + Kokain

                 

Rausch, was für ein zwielichtiges deutsches Wort!  Wie mischen     sich darin Begeisterung mit Entgeisterung, das Höchste mit dem Niedrigsten, Das Glück der Enthemmung, das Elend der Vernunftlosigkeit.”                              –    Thomas Mann 1949

Viele Menschen haben ja keine Ahnung, was sie sich an tun mit ihrem Alkohol- oder/und Drogenkonsum – das bisschen mehr „Spaß“ zerstört sie sehr schnell und total. Er kann sie körperlich schwer krank machen, auch seelisch und geistig, und auch optisch gibt es einen schnellen Verfall, und führt sehr oft auch zu Behinderung und einem frühen Tod. Nein, nicht unbedingt ein schneller oder leichter….  Doch Alkohol ist nach wie vor die Lieblingsdroge der Deutschen, verliert nicht an seinen Fans.

Eine informative Recherche mit vielen Schautafeln zum leichteren, schnellen Erfassen für alle, jedoch besonders für jene, die bei sich oder anderen die Alkohol- oder Drogensucht verstecken oder verheimlichen, oder nur harmlos hinstellen wollen. Das geht irgendwann – recht rasch – sowieso nicht mehr, und alle Welt bemerkt es doch!

Die Suchtkranken sehen sich selber ja nicht, wie sie sich verändern, gehen lassen, verwahrlosen, und unter Alkoholeinfluss unmöglich aufführen… (affig, kindisch, blöd oder aggressiv und unappetitlich. Niemals sind sie groß, stark, genial, super toll und Erotisch anziehend, wie sie selber im Suff oder durch andere Stoffe meinen.)

Diese folgenden Artikel enthalten nur allgemeine Hinweise und dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Sie können einen Arztbesuch n i c h t ersetzen! Vorsicht es gibt auch sehr drastische Bilder.

A  l  k  o  h  o  l :

Wir wollen trinken, abschalten und uns wohlfühlen, am liebsten mehrmals die Woche, einen Anlass gibt es immer . . .
Doch was, wenn die Suche nach dem nächsten Rausch zur täglichen Qual wird?       
Alkohol ist ein Genussmittel und aus unserem Sozialleben nur schwer wegzudenken!

Der Alkoholumsatz geht zwar insgesamt zurück durch die momentan Lockdown-geschlossenen Restaurants, Bars, es gibt keine Feste oder Feierlichkeiten, lauter abgesagte Veranstaltungen. Jedoch hat der Alkoholkonsum weltweit in der Pandemie laut Global Drug Survey signifikant zugenommen – das Trinken hat sich einfach nach Hause verlagert. Die Menschen sind ständig zuhause in der Corona-Krise, und greifen dabei auch häufiger zur Flasche, aus Existenzängsten, Einsamkeit, Langeweile oder belastende Familienumstände.

Der Global Drug Survey ist die weltweit größte Umfrage zum Drogenkonsum, an der Menschen anonym teilnehmen können:              

Deutschland zählt ohnehin zur Weltspitze, was Alkoholkonsum angeht. Nach einer WHO-Studie von 2016 tranken die Russen nur 11,7 Liter Alkohol pro Kopf und Jahr. In Deutschland waren es den WHO-Daten zufolge 13,4 Liter. Schon in der ersten Coronawelle hat der Kauf von Alkohol für den Hausgebrauch in Deutschland deutlich angezogen!

10 Millionen Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren trinken in riskanten Ausmaßen. Viele sind sich gar nicht bewusst, dass für die Gesundheit vergleichsweise risikoarmes Trinkverhalten schon jenseits täglich 1/8 Liter Wein bei Frauen, und 1/4 Liter bei Männern (bzw. ½ Liter Bier) aufhört!

Das sogenannte „Komasaufen“ der Jugendlichen kann schnell lebensgefährlich werden! Denn noch bevor ihnen übel wird und sie aufhören zu trinken, wirkt der Alkohol auf tiefe Regionen ihres Gehirns. Er kann eine plötzliche Atemlähmung verursachen, die ohne schnelle Hilfe tödlich endet.

Ab 0,8 Promille… können wir uns kaum noch konzentrieren und unsere Wahrnehmung ist stark eingeschränkt. Wir haben einen Tunnelblick. Das heißt: unser Blickfeld ist um etwa ein Viertel eingeschränkt. Ab 0,8 Promille verlängert sich die Reaktionszeit um etwa 30 bis 50 Prozent und Gleichgewichtsstörungen können auftreten. Gleichzeitig werden viele Trinker euphorisch, enthemmt und überschätzen sich.

1,0 bis 2,0 Promille… im „Rauschstadium“ sind wir verwirrt, haben deutliche Sprach- Reaktions- und Orientierungsstörungen. Besonders das räumliche Sehvermögen leidet immens. Diese Symptome weisen auf eine Alkoholvergiftung hin.

Dass nur sozial Schwache Alkoholprobleme entwickeln, ist ein gewaltiger Trugschluss! Alkoholabhängigkeit ist eine Erkrankung, kein moralischer Defekt. Charakteristisch ist das Suchtverhalten, also das übermächtige Verlangen nach Alkohol. Die Erkrankung ist durch körperliche, psychische sowie soziale Symptome gekennzeichnet.

Auch bislang unbelastete Menschen geraten u. a. durch das Fehlen der gewohnten Tagesstrukturen in seelische Nöte, und sind suchtgefährdet. Denn wenn das Trinken erst zur Gewohnheit wird, lässt es sich schwer wieder abgewöhnen!

Experten wie 154 Psychotherapeuten und Psychiater in Deutschland (die an einer Studie „Psychische Gesundheit in der Krise“ der pronova BKK teilnahmen) schlagen Alarm, da sie einen steigenden Alkohol-, Zigaretten- und Drogenkonsum und dadurch eine Zunahme psychischer Probleme beobachtet haben. Ein Drittel der Experten diagnostizierten gar einen vermehrten Konsum von härteren Drogen wie Cannabinoiden, Kokain oder Halluzinogenen!

Neurologen der University of Southern California haben bei der Untersuchung von mehr als 17.000 Hirnen von älteren Verstorbenen festgestellt, dass Alkoholkonsum altersbedingte Schäden beschleunigt, Gedächtnis und Intelligenz werden massiv beeinträchtigt. Ihre Berechnungen ergaben, dass jede Einheit Alkohol pro Tag das menschliche Gehirn im  Durchschnitt um eine Woche altern lässt.Also Vorsicht, dass aus dem einen Gläschen Bier oder Wein nicht eine Flasche wird.                                     

Ein regelmäßiger Konsum von mehr als 100 Gramm Alkohol pro Woche verkürzt das Leben erheblich, wie ein internationales Forscherkonsortium in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift “Lancet” veröffentlicht. Wer dauerhaft mehr als zwei Liter Bier oder eine Flasche Wein pro Woche (!) konsumiert, riskiert mehr Schlaganfälle, tödliche Aneurysmen und Herzversagen sowie eine insgesamt höhere Gesamtsterblichkeit . (Zeichnung von  Kohn, Veröffentlicht 13.04.2018 )

Wann merkt man dass man alkoholabhängig ist?

Schauen Sie was alles in Mitleidenschaft gezogen wird:

Was können Sie tun, wenn Sie selbst bemerken dass Sie seit der Krise jeden Tag ein, zwei Gläser Wein (oder mehr) trinken und das eigentlich gar nicht so wollen?

Suchtberater Bernd Tränhardt (selbst trockener Alkoholiker) meint:

Wenn ich das Gefühl habe trinken zu müssen, bin ich eigentlich schon süchtig. Dann sollte ich auf jeden Fall nicht allein mit dem Thema bleiben. Es gibt viele anonyme Angebote. Ich sollte dann mit Leuten sprechen, die Ahnung davon haben. Für fast alle ist die Erkenntnis, ein Problem zu haben, ein Schock.

Aber sobald man sich Hilfe sucht, kann es sehr schnell besser werden. Eine Entgiftung dauert eine Woche bis zehn Tage. Die Entwöhnung vier Wochen bis vier Monate. Danach sollte man eine Selbsthilfegruppe besuchen und neue Strukturen aufbauen. So schaffen es sehr viele aus der Sucht. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist übrigens das erfolgreichste Instrument, um aus der Sucht zu kommen, noch erfolgreicher als Psychotherapie. Das hat eine große Studie der Stanford Universität belegt. Ich empfehle aber, parallel zur Gruppe eine Therapie zu machen.“

(Hilfe finden Sie im Internet oder in der Costa Blanca Zeitung unter Anonyme Alkoholiker (AA) Gruppen an der Costa Blanca Nord.)

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) empfiehlt, an mindestens zwei oder mehr Tagen in der Woche nüchtern zu bleiben. Denn schon ein oder zwei Gläser Wein am Abend richten bleibende Schäden an.

Unkontrollierte Trunkenheit wird in der Gesellschaft weitgehend abgelehnt, aber mäßiger Konsum von alkoholischen Getränken ist grundsätzlich erlaubt – es gehört zum Kulturgut.

Erstaunlich ist, dass Alkohol gesellschaftlich allgemein akzeptiert wird, obwohl er ungeheuer gefährlich ist. So viele Familien gehen kaputt, und großartige, talentierte Personen werden ruiniert, Karrieren zerbrechen, Menschen werden durch Alkoholkonsum schwer krank, verlieren alles und sterben zu früh !             

Die Tabelle stellt die Wirkung von Alkohol auf die Reaktionsfähigkeit und das Unfallrisiko dar. DGUV/www.jwsl.de

Alkohol wird über den Magen (20%) und den Zwölffingerdarm (80%) in den Körper aufgenommen. Das Maximum der Blutkonzentration des Alkohols wird nach 30 bis 50 Minuten erreicht, wobei ein voller Magen die Aufnahme des Alkohols in den Körper lediglich verzögert, aber nicht zu verhindern mag.

Der Alkohol wird überwiegend in der Leber mit einer konstanten Rate von 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde abgebaut. Diese lässt sich  n i c h t durch körperliche Aktivität (Sport), Schlafen, Medikamente usw. beschleunigen, da die Abbaurate allein durch die Menge der Enzyme, die in der Leber den Abbau des Alkohols katalysieren, bestimmt wird.

Die meisten Wirkungen des Alkohols betreffen das Nervensystem. Bereits geringfügige Blutalkoholkonzentrationen stören die Wahrnehmung und das Verhalten! Die hohe Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns ist nicht allein durch die Anzahl der Nervenzellen, sondern in besonderem Maße auch durch die Verknüpfungen der Nervenzellen untereinander zu erklären. Die Kommunikation an den Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen, den Synapsen, erfolgt über chemische Botenstoffe, den Neurotransmittern.

Alkohol wirkt gleichzeitig auf alle Neurotransmittersysteme ein. Eine Störung dieses Zusammenwirkens von Hemmung und Erregung ist für viele auf den Alkohol zurückführenden Veränderungen der Wahrnehmung und des Verhaltens zurückzuführen.

Dann ist genau der Zeitpunkt gekommen, um sofort die Trinkgewohnheiten zu ändern !!!

Co-Abhänigkeit:

Familienangehörige, Freunde und Kollegen eines Alkoholkranken können in eine sogenannte Co-Abhängigkeit geraten. Sie finanzieren die Sucht mit, melden den Alkoholiker beim Arbeitgeber krank, erledigen die Arbeit des alkoholkranken Kollegen mit, vertuschen und verschweigen usw. Dieses Verhalten bezeichnet man als Co-Abhängigkeit. Dem Suchtkranken wird dadurch letztlich allerdings n i c h t geholfen, sondern lediglich sein Leiden und die Krankheitsdauer verlängert!

Der Co-Abhängige seinerseits gerät zunehmend unter Druck, wird aggressiv und ist irgendwann völlig hilflos. Auch er leidet schließlich an psychischen und körperlichen Folgen dieser Süchte.

Und was ist mit Alkohol und Sex?

Alkoholismus unter Residenten (aber nicht nur) ist ein weit verbreitetes Problem an der Costa Blanca. Doch niemand spricht davon. Keiner möchte sich eingestehen, dass er*sie ein Alkoholproblem hat – vielleicht weil sie zu viel freie Zeit und zu wenig sinnvolle Freizeitbeschäftigung haben – und so fangen sie schon morgens mit dem Trinken an…

Alkohol, Kokain und Heroin, die Sucht, die man in Denia 2017 am meisten überwinden wollte: Alkohol mit 66,97% Betroffener, Kokain mit 22,02% und Heroin, mit 5,5%, waren die Substanzen der Abhängigen aus Denia. 71,6% Männer und 28,4% Frauen.

Diese Daten gehen aus der Arbeit der Stiftung für Analyse, Untersuchung und Prävention von Suchtkrankheiten (AEPA) der Valencianischen Gemeinschaft hervor, die auch für die Verwaltung des AEPA Day Centers in Denia verantwortlich ist.

Leider fand ich kein Ergebnis dieser Programme , ob überhaupt oder wie viele es geschafft hatten.

Wie lange kann man mit Alkoholsucht leben?

Frauen die alkoholabhängig waren starben durchschnittlich mit 60 Jahren, und Männer mit 58 Jahren. Keiner der verstorbenen Alkoholabhängigen hatte das durchschnittliche Lebensalter von 82 für Frauen, und 77 Jahre für Männer erreicht, sagte der Leiter der Studie der Greifswalder Epidemiologe Ulrich John.

Ich war so dumm und arrogant zu glauben, ich wäre ein harmloser Gelegenheitstrinker und hätte meinen Alkoholkonsum jederzeit im Griff. Das ist Selbstbetrug, den sich jeder Alkoholiker vorgaukelt.“

 

 

Viele die gerne TRINKEN, RAUCHEN auch gerne…

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T  A  B  A  K :

Nikotin als Droge?  Was abwegig klingt, ist tatsächlich wahr. Es zählt zu der Gruppe der Stimulanzien, ähnlich wie Koffein, und sorgt für die Anregung des Organismus.
Weil es Arterien verengt, steigert Nikotin die Herzfrequenz und ist zudem verantwortlich für das Gefühl von motorischer und kognitiver Leistungsfähigkeit oder Entspannung.

Und wie alle Drogen hat auch der Konsum von Nikotin seine Kehrseite.

Gesundheitliche Folgen des Rauchens:

Auszüge aus verschiedenen Internetberichten und von

Tabakrauch enthält zahlreiche Schadstoffe, die beim Inhalieren über die Lunge sehr schnell und effizient aufgenommen werden. Rauchen schädigt nahezu jedes Organ des Körpers und ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für chronische, nicht übertragbare Krankheiten. Beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Krebs und Diabetes verantworten zwei Drittel aller Tode weltweit !

Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und ein doppelt so hohes Risiko für Schlaganfälle. Zudem schädigt Rauchen die Augen, den Zahnhalteapparat, den Verdauungstrakt sowie das Skelett, führt zu Erektionsstörungen und schränkt die Fruchtbarkeit ein. Während der Schwangerschaft schadet Rauchen dem Ungeboren, führt zu Geburtskomplikationen und beeinträchtigt die Entwicklung des Kindes noch bis ins Erwachsenenalter.

Fakten zum Rauchen:

Tabakrauch enthält über     4 800 Substanzen, von denen rund 250 giftig oder krebserzeugend sind. Dazu gehören beispielsweise Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Ammoniak, Blausäure, Schwefelwasserstoff, tabakspezifische Nitrosamine, aromatische Amine und verschiedene Metalle und Schwermetalle. Diese Substanzen können miteinander in Wechselwirkung treten und sich gegenseitig verstärken.Die Schadstoffe aus dem Tabakrauch beeinflussen die normalen physiologischen Vorgänge in der Lunge, im Herz-Kreislaufsystem und bei der Wundheilung und wirken sich auf diesem Weg negativ auf den Erfolg von Operationen aus.

Rauchen und Anästhesie: Die Wirkung verschiedener Anästhetika ist bei Rauchern verändert, was eine zumeist höhere Dosierung als bei Nichtrauchern erforderlich macht.   Bei der postoperativen Schmerzbekämpfung müssen bei Rauchern ebenfalls höhere Dosen von Opioiden wie Dextro propoxyphen eingesetzt werden.

Rauchen und Parodontitis:

Raucher haben – je nachdem, wie viel sie rauchen – eine bis zu fünfzehn Mal so hohe Wahrscheinlichkeit, an Parodontitis zu erkranken, wie Nichtraucher.

Rauchen fördert die Lockerung von Zähnen. Je mehr geraucht wird, umso größer ist die Gefahr, dass sich die Zähne lockern.

Auf die Behandlung einer Parodontitis reagieren Raucher deutlich schlechter als Nichtraucher.

Infolge der Parodontalerkrankung verlieren Raucher häufiger als Nichtraucher ihre Zähne.

Rauchen und Karies:

Raucher haben häufiger Karies. Dabei ist das Risiko, an Karies zu erkranken, umso höher, je mehr Zigaretten geraucht werden.

Raucher haben mehr zerstörte Zähne und mehr Zähne mit Füllungen als Nichtraucher.

Infolge der Karieserkrankung fehlen Rauchern mehr Zähne als Nichtrauchern.

Das Raucherbein:

Rauchen und Herz-Kreislaufsysteme:

Rauchen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, vor allem die chronische koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Herzmuskelschwäche, sind in Deutschland mit fast 40 Prozent aller Todesfälle die häufigste Todesursache.

Ein sehr bedeutender Risikofaktor ist neben hohem Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung, vor allem das Rauchen – schon eine Zigarette pro Tag – steigert das Risiko, an Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken, deutlich. Zudem erhöht Rauchen das Risiko für den plötzlichen Herztod.

Die verschiedenen Substanzen werden bei der Inhalation über die Lunge sehr schnell und effizient aufgenommen und verteilen sich mit dem Blutfluss im ganzen Körper. Nikotin verengt über die Freisetzung von Botenstoffen die Blutgefäße und erhöht dadurch den Blutdruck. Mehrere verschiedene Bestandteile des Tabakrauchs schädigen und verändern die Zusammensetzung der Blutfette in ungünstiger Weise, sodass der Anteil ungünstigen LDL-Cholesterins ansteigt und der des guten HDL-Cholesterins absinkt. Rauchen unterstützt die Blutgerinnung und verklebt die Blutplättchen und fördert so die Bildung von Blutgerinnseln, die die Blutgefäße verstopfen (Thrombose!). Zusätzlich verursacht Tabakrauch einen chronischen Entzündungszustand. All diese Prozesse schädigen die Blutgefäße.

Passivrauchen:  Passivrauchen bezeichnet das unfreiwillige Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft. In die Umgebungsluft gelangt der Tabakrauch zum einen durch das Wiederausatmen des Hauptstromrauchs beim aktiven Rauchen, zum anderen durch das Glühen des Tabaks zwischen den Zügen, dem sogenannten Nebenstromrauch. Letzterer macht beim Passivrauchen den Hauptteil der Tabakrauchbelastung aus!

In seiner Zusammensetzung unterscheidet sich der Tabakrauch beim Passivrauchen nicht vom Tabakrauch, der beim aktiven Rauchen inhaliert wird. Er enthält giftige Substanzen wie zum Beispiel Ammoniak, Stickstoffoxide und Schwefeloxid, die die Augen und oberen Atemwege reizen, und krebserzeugende Substanzen wie zum Beispiel die organischen Verbindungen Benzol und Vinylchlorid sowie die anorganischen Verbindungen Arsen, Cadmium, Chrom und das radioaktive Isotop Polonium-210. Viele der giftigen und krebserzeugenden Substanzen sind im Nebenstromrauch deutlich höher konzentriert als im Hauptstromrauch. Die Folge sind zahlreiche, zum Teil schwere Erkrankungen durch Passivrauchen.

Passivrauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs oder Tuberkulose, und sehr wahrscheinlich auch für Brustkrebs bei jungen Frauen sowie Krebs der Nasenhöhle und der Nasennebenhöhlen. Zudem belastet es das Herz-Kreislaufsystem und erhöht das Schlaganfallrisiko um schätzungsweise 20 bis 30 Prozent. Darüber hinaus nimmt die Anfälligkeit für Infekte zu. Außerdem verursacht oder verschlechtert Passivrauchen Atemwegserkrankungen und kann Kopfschmerzen und Schwindelanfälle auslösen.

Kinder sind durch Passivrauchen besonders gefährdet, da sie eine höhere Atemfrequenz haben!

Rauchen und Hautalterung:

Bild unten, das sind Zwillinge, die rechte Raucherin, die linke Nichtrauchein…

Tabakrauch schadet der Haut gleich mehrfach:  Es beschleunigt die Hautalterung, beeinträchtigt die Wundheilung und fördert die Entstehung verschiedener Hautkrankheiten.

Das Gesicht der meisten Raucher hat mit auffallenden Falten, hageren Gesichtszügen und einer bleichen, grauen Haut ein charakteristisches Erscheinungsbild, denn Rauchen lässt die Haut vorzeitig altern. Je länger geraucht wird, umso schneller altert die Haut – bei Frauen sogar noch mehr als bei Männern. So ist die Haut von Rauchern, die (nur) 20 Zigaretten pro Tag konsumieren, bereits im mittleren Lebensalter um zehn Jahre mehr gealtert als bei Nichtrauchern. Kommt dann auch noch reichlich Sonne dazu, wird die Haut noch schneller runzlig.

Rauchen und Lungenkrankheiten:

Raucher erkranken mit bis über 20 Mal höherer Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs als Nichtraucher, wobei das Risiko mit steigendem Zigarettenkonsum zunimmt! Rund 85 Prozent aller Lungenkrebs Todesfälle sind in Deutschland durch das Rauchen verursacht. Schätzungsweise 40 bis 50 Prozent der lebenslangen Raucher entwickeln eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Raucher haben außerdem ein deutlich erhöhtes Risiko, an Asthma, Tuberkulose, Lungenentzündung, Bronchitis oder einer krankhaften Aufblähung der Lunge (Emphysem) zu erkranken.

Nahezu 90 Prozent der Todesfälle durch Bronchitis oder Emphysem, über ein Viertel der Tuberkulosetodesfälle und knapp 20 Prozent aller Todesfälle durch Lungenentzündung werden dem Rauchen zugeschrieben! Darüber hinaus leiden Raucher häufiger als Nichtraucher unter Atemaussetzern im Schlaf (Schlafapnoe).

Auswirkungen des Wasserpfeifenrauchens auf die Lunge:

Wasserpfeifenrauch enthält neben weiteren Schadstoffen große Mengen Kohlenmonoxid und 27 krebserzeugende Substanzen. Beim Konsum besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung. Langfristiger Konsum verdreifacht das Risiko, eine Lungenerkrankung zu bekommen, und verdoppelt das Risiko für Lungenkrebs und eine Bronchitis. Das Einatmen von Wasserpfeifenrauch aus der Raumluft (Passivrauchen) verdoppelt das Risiko für Atemwegserkrankungen.

Auswirkungen des E-Zigarettenkonsums auf die Lunge:

Das Aerosol von E-Zigaretten enthält zwar weniger Schadstoffe als Tabakrauch, dennoch sind in ihm verschiedene Substanzen vorhanden, die die Atemwege schädigen können. Die beiden Grundstoffe der Liquide, Glyzerin und Propylenglykol, bilden, wenn sie in der E-Zigarette erhitzt werden, Acrolein, Acetaldehyd und Formaldehyd! Daneben finden sich im Aerosol reaktive Sauerstoffspezies, die Zellen schädigen und bei der Entstehung vieler Krankheiten eine Rolle spielen.

Erste Studien deuten darauf hin, dass der E-Zigarettengebrauch kurzfristig die Lungenfunktion und die Abwehrmechanismen im Atemtrakt beeinträchtigen könnte. Außerdem wurden mehrere Einzelfälle beschrieben, in denen der E-Zigarettenkonsum mit speziellen Formen von Lungenentzündungen in Verbindung gebracht wird.

Positive Wirkungen eines Rauchstopps für die Atemwege:

Ein Rauchstopp verbessert innerhalb weniger Wochen die Atemwegsfunktionen und verringert das Risiko für Atemwegsinfektionen. Das Erkrankungsrisiko für Lungenkrebs sinkt nach einem Rauchstopp innerhalb von fünf bis zehn Jahren, wobei das Risiko umso deutlicher zurückgeht, je früher man mit dem Rauchen aufhört. Und Außerdem riecht und schmeckt man plötzlich alles wieder viel besser!

Tabakabhängigkeit:

Tabakabhängigkeit geht mit einem Verlust von Kontrolle über das eigene Konsumverhalten einher. Trotz vorhandener Ausstiegsmotivation fällt es vielen Rauchern schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Lediglich 3 – 5% aller selbst initiierten und etwa 30% der durch Beratung oder auch Medikamente unterstützten Aufhörversuche führen zu langfristiger Abstinenz. Dennoch schaffen es die meisten Raucher im Laufe ihres Lebens nach mehreren Aufhörversuchen, auch ohne fremde Hilfe mit dem Rauchen aufzuhören.

Ich gehöre dazu und schaffte es endgültig nach dem 3. Versuch mit ca. 36 Jahren!       

 Sie brauchen einen starken Wunsch und einen geduldigen Willen:

“! Ich will nicht mehr rauchen – ich brauche das nicht mehr!”

Tabakentwöhnung mit Nikotinersatztherapie:

Wichtig für das Verständnis der Wirkungsweise der Nikotinersatztherapie ist die Unterscheidung von Nikotin und Tabak:
Nikotin ist als psychisch wirksame Substanz zwar verantwortlich für die Entwicklung der Abhängigkeit, ist aber nicht in erster Linie für die massiven Gesundheitsschäden in Zusammenhang mit dem Rauchen verantwortlich zu machen. Diese Gesundheitsschäden werden durch die etwa 4 800 Inhaltsstoffe des Tabakrauchs, darunter über 90 krebserzeugende Substanzen, hervorgerufen.


Nikotinersatzpräparate geben Nikotin zwar langsamer ab und rufen ein weniger starkes Befriedigungsgefühl hervor, sind aber weniger suchterzeugend als Zigaretten und enthalten – anders als Zigarettenrauch – keinen Teer, kein Kohlenmonoxid und keine der vielen anderen im Tabakrauch enthaltenen krebserregenden Substanzen.
Zur Erleichterung des Entwöhnungsprozesses kann das Nikotin aus der Zigarette durch die medikamentöse Gabe von Nikotin ersetzt werden.
Dennoch ist festzuhalten: Nikotinersatztherapie ist kein Wundermittel!
Sprechen Sie mit ihrem Hausarzt…

Die deutsche Drogenbeauftragte Daniela Ludwig mahnt in ihrem Jahresbericht 2020:

Wir haben mittlerweile mehrere wissenschaftliche Belege dafür, dass Raucher sich einem doppelten Risiko für einen schweren Covid-19 Verlauf aussetzen! Jedes Jahr versterben (ohne Corona ) schon ca. 127 000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums – so die Zahlen aus dem Tabakatlas 2020, des „Deutschen Krebsforschungszentrum Rauchen“. Dies ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko, gerade in dieser Zeit!“

Einen besonderen Handlungsschwerpunkt setzt die Drogenbeauftragte bei der Aufklärung über die mit dem Konsum von Cannabis verbundenen Gesundheitsrisiken. Denn, keine andere Droge ist bei Jugendlichen so sehr ein Thema. „Es ist an der Zeit, die Hemmschwelle zu überwinden, über illegale Drogen offen und ehrlich zu sprechen. Damit Kinder und Jugendliche die gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums kennen und richtig einschätzen können, müssen wir mit ihnen in ihren Kommunikationskanälen sprechen.“ Die neue Website www.cannabispraevention.de richtet sich spezifisch an Jugendliche.

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Da aber auch die meisten Erwachsenen diese Droge verharmlosen hier eine Zusammenfassung:

C  A  N  N  A  B  I  S :

Kleine Cannabiskunde:

Cannabis liegt auf dem westlichen Markt in drei Formen vor, hier zwei:

a) als Marihuana („Gras“) zum Rauchen.
Die Blütenblätter der weiblichen Cannabis-Pflanze werden gepflückt und möglichst frisch an den Konsumenten weitergereicht. Man kauft die Blütenballen in kleinen Tüten von ca. 4cm x 6cm Größe. Die Konzentration des Wirkstoffes THC ist recht gering und wird mit Tabak gemischt als Joint geraucht.

b) als Haschisch („Shit“), wird verdampft oder gegessen (z. B. In Keksen oder Joghurt).
Das gesammelte THC-haltige Harz wird in kleinen Blöcken verkauft, von je 5mm x 35mm x 10mm und kann ca. 6 Beteiligten einen außergewöhnlichen Abend verschaffen. Durch die höhere Konzentration ist mit dieser Darreichungsform nicht zu spaßen. Mit der Dosierung muss man also vorsichtig sein.

Cannabis, lateinisch für Hanf, hat eine Jahrtausende alte Tradition als Nutz- und Heilpflanze.

Cannabis ist aber inzwischen die am häufigsten konsumierte illegale Droge weltweit!

Die Wirkung reicht von Glücksgefühlen und krampfartigen Lachanfällen bis hin zu gedankenloser Gelassenheit.

In Deutschland wird sie jährlich von ca. 4,5 % aller Erwachsenen verwendet. Auch bei Jugendlichen sehr beliebt, da sie ja als ganz harmlos und nicht schädlich eingeschätzt wird. „Ist ja nur Gras…“ Jugendliche wollen leichtfertig nur ein wenig „ausprobieren“ – ohne sich wenigstens vorher zu informieren (ganz leicht im Internet), was sie erwartet… – und sind dann schneller in der Abhängigkeit als sie glauben.

Dieses Kraut richtet bei Jugendlichen irreversible Schäden an (Viermal mehr Jugendliche als noch vor wenigen Jahren sind heute süchtig!), und das Leben der Eltern stellt es auf den Kopf. Es ist nicht auszuschließen, dass bei Cannabiskonsum in der Pubertät es zu einer verzögerten Entwicklung kommen kann!

Das Kiffen im Jugendalter ist besonders risikoreich, das gilt jedoch auch für Erwachsene:

Wenn es jemandem zur Gewohnheit wird, Unzufriedenheit, Stress, Probleme oder negative Gefühle mit Kiffen zu überdecken (oder weil sie in ihrem Leben etwas verändern wollen), dann ist das Risiko besonders groß, dass diese Person Probleme im Umgang mit Cannabis bekommt.

Bei einem intensiven Cannabiskonsum können unterschiedliche akute Folgeschäden auftreten. Hierzu gehören Panikattacken, psychotische Symptome, beeinträchtigte Aufmerksamkeit, mangelnde Konzentration, gestörte motorische Koordination und Übelkeit.

Störungen durch Cannabinoide:  

Beim Rauchen von Cannabis gelangt das THC über die Lungen in die Blutbahn. Es dringt innerhalb von Minuten in die inneren Organe und ins Gehirn. Dort entfaltet das THC seine Wirkung vor allem über die Cannabinoid-Rezeptoren CB1. Diese sind am häufigsten in zerebralen Regionen lokalisiert, die mit Körperbewegung, Lernen, Gedächtnis und dem Belohnungssystem assoziiert sind. Das Rauchen von pflanzlichem Cannabis kann zu einer akuten Intoxikation führen.

Da Cannabisrauch Teer, beziehungsweise krebserregend Stoffe enthält wegen des Tabaks, ist bei Dauerkonsumenten beispielsweise das Risiko für Lungenkrebs erhöht!

Die Wirkung hängt von der Zusammensetzung des Präparates, der Dosis, der Frequenz, der Applikationsform, der Situation sowie der individuellen Disposition und Konsumerfahrung eines Menschen ab. Die Symptome bilden sich nach Abklingen der pharmakologischen Wirkung wieder zurück. Cannabis kann nach dem Konsumstopp im Urin über den Metaboliten THC-COOH noch zwei bis sechs Wochen lang nachgewiesen werden.

Überdauernde leichte bis moderate Defizite zeigten sich in den Bereichen: Psychomotorische Geschwindigkeit (Gesamtheit des körperlichen Bewegungs- und Ausdrucksverhaltens), Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Planungsfähigkeit.

Zwischen 50 und 90 % aller cannabisabhängigen Personen haben eine lebensgeschichtliche Diagnose einer weiteren psychischen Störung beziehungsweise einer gesundheitlichen Störung durch Alkohol- und anderen Substanzkonsum.

Probleme und Folgeschäden bei Cannabiskonsum betreffen vor allem die Psyche!

Erst ein Drogen-Trip, dann ins Krankenhaus: Eine Studie am Universitätsklinikum Ulm zeigt starke Zunahme von Cannabis-Psychosen. Seit 2011 hat sich am Universitätsklinikum Ulm die Zahl der Psychiatriepatienten mit Cannabis-Psychosen vervielfacht !!! Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III. (Veröffentlicht November 2020)

Akute Risiken:

Cannabis kann erhebliche psychische Probleme verursachen, zum Beispiel ausgeprägte Angst- oder Panikgefühle. Möglich sind auch psychosenahe Zustände mit heftigen Gedankensprüngen und Verfolgungsideen. Konsumenten sprechen dann davon, dass Sie die “Peilung verlieren“ (ein uferloses Durcheinander im Kopf, sie können keinen klaren Gedanken fassen) beziehungsweise “Paranoia schieben“.

Die Wahrnehmung: Konsumenten neigen zu Überempfindlichkeiten bis hin zu Halluzinationen.

Häufiger sind Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit. Hierzu gehören Störungen von Aufmerksamkeit und Konzentration sowie eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses (es kommt zu Erinnerungslücken und “Filmrissen”). Zudem kann sich die von vielen als positiv erlebte Wirkung auf die Kommunikation ins Gegenteil verkehren. Statt des erhofften Gemeinschaftserlebens berichten Betroffene dann von einem Gefühl der Isolation (Sie erleben sich als ausgegrenzt, können sich nicht mehr mitteilen.)

Langfristige Folgen:

Ob und welche Spätfolgen bei einem regelmäßigen Cannabiskonsum drohen, das haben mittlerweile zahlreiche Wissenschaftler untersucht. Ihre Forschungen in Deutschland ergaben, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt!

Cannabis hat eine relativ vielfältige Wirkung, die subjektiv erlebt wird. Sie ist nicht gänzlich vorhersehbar. Das Risiko für gesundheitliche und soziale Probleme steigt unter anderem bei täglichem Konsum – sowie bei zusätzlicher Verwendung anderer Drogen. Es verursacht Atemwegserkrankungen, wie Bronchitis, könne Schizophrenie und andere Psychosen fördern.

Außerdem verstärkt Cannabis-Konsum die Häufigkeit von Kfz-Unfällen!

Die viel diskutierte Frage, ob Cannabis Psychosen auslösen kann, beantwortete die Forschung bisher noch nicht eindeutig. Ziemlich sicher ist aber, dass Menschen mit einer Anfälligkeit für ein solches Krankheitsbild ihr Risiko, tatsächlich eine Psychose zu entwickeln, durch Cannabiskonsum erhöhen! Bei Depressionen soll keinesfalls Cannabis konsumiert werden! Aktuelle Forschungsergebnisse legen die Vermutung nahe, dass regelmäßiger Cannabiskonsum das Auftreten von Depressionen, Angst und psychotischen Symptomen sogar begünstigen kann, warnen die Experten. (04.12.2019) Die Droge ist auch für Herzkranke gefährlich (Herzrasen).

Zudem gibt es eine Tendenz zu sozialem Rückzug und zunehmender Gleichgültigkeit gegenüber Alltagsangelegenheiten bei anhaltendem Cannabiskonsum.

Marihuana medizinisch sinnvoll?

Die Zulassung für Cannabis war in Deutschland lange umstritten. Seit März 2017 darf Cannabis in Deutschland legal vertrieben werden. Kostenübernahme durch Krankenkassen möglich. Allerdings dürfen Ärzte nur schwerkranke Patienten mit einem speziellen Rezept pharmazeutischen Cannabis verschreiben, wenn sie nachweisen können, dass alternative Therapien nicht helfen. Der Wirkstoff THC kann zum Beispiel in Form der Blüten verordnet werden.            

Hingegen bis heute ist der Besitz von (nicht-medizinischem) Cannabis nicht legal und strafbar. Dies ist in §29 des Betäubungsmittelgesetz geregelt:  Hier steht geschrieben, dass wer „Betäubungsmittel besitzt, ohne zugleich im Besitz einer schriftlichen Erlaubnis für den Erwerb zu sein“ mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren belegt werden kann. Zu den genannten Betäubungsmitteln wird in Deutschland auch Cannabis gezählt. Jedoch existieren in den verschiedenen Bundesländern erlaubte Cannabis-Mengen, bis zu welchen von einer Strafverfolgung abgesehen wird. Diese liegen in der Regel bei 6 Gramm, in einzelnen Bundesländern auch bei 10 Gramm.

Mehr Information unter https://www.praktischarzt.de/ratgeber/cannabis-auf-rezept/

Wie gut Cannabis in welcher Dosierung wirkt, ist allerdings nur unzureichend erforscht. Es existieren Studien, die sich mit dem Nutzen bei einzelnen Krankheiten befassen; eine große (klinische) Metaanalyse fehlt jedoch. Trotzdem steigt die Nachfrage.

Um die Wirkung von pharmazeutischen Cannabis (unterliegt extrem hohen Qualitätsstandards und hat nichts mit dem Coffee-Shop-Cannabis zu tun) und den unterschiedlichen Sorten wissenschaftlich genau zu bestimmen, bedarf es einer ganzen Reihe weiterer Forschungen und Untersuchungen nötiger denn je!

Es ist wichtig, die Folgen von hoch potentem Cannabis und neuen Produkten für die öffentliche Gesundheit zu verstehen . Cannabisharz und Cannabiskraut weisen heute im Schnitt doppelt so viel THC auf wie noch vor zehn Jahren! Zu einer Zeit, da zudem neue Cannabisformen in Erscheinung treten (z. B. als konzentrierte oder essbare Droge), muss der Markt genau beobachtet werden!

“Wer eine Droge mißbraucht, den nimmt sie gefangen.”      –      Zitat Andreas Tenzer (*1954), deutscher Philosoph und Pädagoge

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K O K A I N :

Was ist Kokain?                                          

Kokain ist neben Heroin wohl eines der gefährlichsten Rauschgifte. Gewonnen wird es aus den Blättern des Coca-Strauches, der hauptsächlich in Südamerika wächst. Reines Kokain wurde erstmals 1860 gewonnen und hatte Anwendungen im medizinischen Bereich. Bis 1903 waren in „Coca Cola“ sogar Kokainextrakte.

Alkohol und Nikotin bereiten den Boden für die Kokainsucht:

Einer Kokainsucht gehen meist Erfahrungen mit legalen und schwächeren Drogen wie Alkohol, Nikotin und Marihuana voraus. Langfristiger Alkoholkonsum verändert Gehirnregionen für Belohnungslernen und macht den Weg für Kokain frei.

Das Bedürfnis sich zu berauschen ist so alt wie die Menschheit. Doch unsere heutige Gesellschaft ist „high“ wie nie … Kokain führt zu einer starken Wachheit, Klarheit und emotionalen Unterkühlung. Kokser strahlen oft eine Arroganz und Kälte aus, die sich in Aggressivität manifestieren kann.

Warum konsumieren manche Menschen Kokain?

Es sind oft Langeweile, Einsamkeit, aber auch eine ausgeprägte Selbstwertstörung als Risikofaktor. Häufiger Kokainkonsum wird u. a. vielfach mit einer instabilen Persönlichkeit, einer fehlenden Fähigkeit der Einflussnahme auf die eigenen Bedürfnisse und Gefühle, einer geringeren Frustationstoleranz, einer labilen Gemütslage und dem Hunger nach neuen Reizen in Verbindung gebracht, und einem Bedürfnis nach Zugehörigkeit.

Koks bringt nicht unbedingt die sympathischen Eigenschaften einer Persönlichkeit zum Vorschein – und diese Persönlichkeitsveränderung verschwindet nicht etwa mit dem Abklingen des Drogenrausches!

Die psychische Abhängigkeit, also das unwiderstehliche Wieder-Verlangen nach der Einnahme der Drogen entsteht durch Kokain im Gehirn.

Der Grund ist, dass Gene die neuronalen Reaktionen im End- und Mittelhirn steuern, also an dem Ort, an dem Kokain durch vermehrte Dopamin-Freisetzung wirkt. Frei-gesetztes Dopamin verursacht euphorische Gefühle und ein gesteigertes Leistungs-vermögen.  – Menschen sind dabei aber ihren Genen nicht hilflos ausgeliefert, denn Drogen-missbrauch ist ein Lernprozess, eine Reiz-Reaktionskette, die erlernt wurde, und auch wieder verlernt werden kann.

Übrigens hat Kokain nicht bei jedem Menschen eine berauschende Wirkung. Der Schuss kann durchaus auch nach hinten losgehen und bereits während des Drogenrausches zu einer massiven Verschlechterung der Stimmung führen.

Unter dem Einfluss des auftretenden Drogenkaters wird das oft noch dramatischer empfunden als vor dem Konsum! Das entstehende Gefühl, das von innerer Leere über Verzweiflung bis hin zu Suizidgefährdung reichen kann, steigert das Bedürfnis nach einer erneuten Einnahme des Rauschmittels.   –   ! Und hier ist wieder der Teufelskreis !

Tatsächlich ist eine der psychosozialen Folgen von Kokain eine ausgeprägte Egozentrik, wie eine starke Reduktion der Sozialkompetenz. Das „Ich“ steht immer mehr im Vordergrund und das soziale Gefühl, die Empathie, das Mitgefühl, das Gefühl dafür, was in privaten und beruflichen Beziehungen richtig und falsch ist, geht verloren. Dies kann dazu führen, dass Kokser Menschen in ihrem engen Umfeld immer wieder emotional verletzen.

Kokain ist ein hinterhältiges Gift für Lebensfreude und Lebensqualität, das nach relativ kurzer Zeit Charakter, die Sexualität und die Fähigkeit, echte Freude und Liebe zu empfinden verdirbt!!! Kokain macht impotent – und darüber redet keiner. Viele Männer können ohne Droge keine Erektion mehr bekommen!

Als stark stimulierendes Mittel sorgt Kokain auch dafür, dass der Sinn nach Sex steht. Und dann macht es mit seiner gefäßverengenden Wirkung einen Strich durch die Rechnung. Doch es gibt auch ziemlich Entsetzliches zu berichten, laut denen Kokain nach langem Gebrauch den Sex-Motor für immer lahmlegen kann.

Kokain ist für das Gehirn wirklich eine ausgesprochene Belastung. Es verengt die Gefäße, weswegen in gewissen Hirnregionen ein Sauerstoffmangel entsteht. Man hat Langzeitkonsumenten von Kokain nach ihrem Tod untersucht und Hinweise darauf gefunden, dass sie überall diese kleinen abgestorbenen Hirnareale haben. Das betrifft offensichtlich dann viele Regionen. Wenn etwas abstirbt, das einen Einfluss auf die Libido hat, dann gibt es ganz sicher auch Probleme in dem Bereich.”

Bleibt noch eine Frage offen: Wie können Männer nachhelfen, wenn die Drogen ihnen einen Strich durch die Rechnung machen? (Und zwar ohne Viagra, denn in Kombination mit Drogen veranstaltet das Mittel ein brutales Tauziehen um ihr Herz.) Der beste Rat, wenn Sie wirklich eine Erektion wollen? – Lassen Sie die Finger von Drogen.

Eine Kokainüberdosis kann einen Herzinfarkt oder Krampfanfall, eine Hirnblutung aufgrund des gehobenen Blutdrucks, einen gefährlichen Anstieg der Körpertemperatur, Nierenversagen, Delirium, Schüttelkrämpfe und den Tod zur Folge haben. Viele dieser Dinge können bereits nach einmaliger Nutzung auftreten.

Unangenehme Wirkungen nehmen insbesondere mit höheren Dosen zu. Schon nach 20 bis 60 Minuten klingt die euphorische Phase ab. Das Rauschende ist meistens gekennzeichnet von Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Erschöpfung bis hin zu Angstzuständen, Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen und Suizidgedanken. Je intensiver der Konsum war, desto heftiger sind die Folgen.

Das sollten Sie sich ganz genau anschauen:

Kokain bewirkt eine Erhöhung der Atem- bzw. der Pulsfrequenz, evtl. Atemunregel-mäßigkeiten und gleichzeitig eine Verengung der Blutgefäße und damit eine Erhöhung des Blutdrucks. Dies kann u. a. Herzrhytmusstörungen bis hin zum Herzanfall zur Folge haben. Beim zusätzlichen Rauchkonsum erhöht sich zudem das Risiko eines Hirninfarkts, da durch den erhöhten Blutdruck und die Verengung der Blutgefäße das Platzen einer Arterie im Gehirn wahrscheinlicher wird!

Durch die Störung der Gefühle für Hunger, Durst, Schlaf und Wachen kann es zu starken Mangelerscheinungen in diesem Bereich kommen; auch das Furcht-empfinden kann gestört werden. Regelmäßiger Konsum kann die Körperreserven ausbeuten. Massiver Schlafentzug aufgrund von Kokainkonsum kann zu paranoiden Halluzinationen, Verfolgungsängsten, zeitlicher und örtlicher Desorientierung, gesteigerter Nervosität und Aggressivität führen.

Diese Spätschäden kommen auf den/die Dauer-Kokser*in zu:

  • Schwächung des Immunsystems, verminderte Belastbarkeit. Starker Gewichtsverlust.

  • Schädigung der Blutgefäße, Schädigung von Leber, Herz und Niere.

  • Rauchen von Kokain schädigt die Lunge (Cracklunge).

  • Schnupfen schädigt die Nasenschleimhaut und Nasenhöhlen. Die Folge: chronisches Nasenbluten, Verminderung des Geruchs- und Geschmackssinns.

  • Eine sich schnell entwickelnde Abhängigkeit, dysphorische (miese, aggressiv-reizbare Stimmung, innere Unruhe.

  • Sexuelle Funktionsstörung (Impotenz), Schlafstörung, Depressionen, Misstrauen.

  • Denken ist schwierig und langsam, Intelligenz und Konzentration nehmen ab.

  • Antriebsstörung, eine Beeinträchtigung des Realitätsbezuges.

  • Angst, Verwirrtheit, Kontrollverlust, Wille und Instinkt nehmen ab.

  • Persönlichkeitsveränderungen: antisoziales und narzisstisches Verhalten.

  • Besonders widerlich: Kokainpsychose, mit paranoiden Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Charakteristisch ist der Dermatozoenwahn, bei dem der Konsument überzeugt ist, Insekten krabbeln über oder unter seiner Haut. Die Psychosen können chronisch werden.

  • Durch obsessives Reiben, Kratzen oder Beißen erzeugen Kokainisten dann oft die meist runden, eitrigen oder von Krusten bedeckten Hautgeschwüre oder Eiterflechten.

Und Achtung:

Beim Rauchkonsum und Schnupfen von Kokain werden Schleimhäute, Lippen, Mundhöhle und Bronchien geschädigt. Beim chronischen Konsum durch die Nase kann es zur Schädigung der Nasenscheidewand kommen und sogar zu deren Durchlöcherung. Oft entstehen sogar Löcher im Gaumen (zu 80% bei Frauen), wodurch die Sprache nasal und das Sprechen schwer wird. Essen und Trinken fällt ihnen dann auch schwer.

 

Es entsteht die sog. Stinknase/Koksnase, die fürchterlich stinken kann. Der Patient sagt er riecht nichts mehr, der Doktor riecht es schon beim Eintreten des Patienten. Die Nase ist dann zu einem mit Eiterklumpen gefüllten, verstopften Sack im Gesicht geworden.

Neben den möglichen strafrechtlichen und auch finanziellen Problemen infolge des Kokainkonsums sind es vor allem die bei einem Dauerkonsum auftretenden ausgeprägten Kontaktstörungen und die Tendenz zur Selbstisolation, die das Zerbrechen jeglicher sozialen Bindung zur Folge haben, und zu einer Trennung von der Familie durch zerstörerisches Verhalten (Lügen, Unverantwortlichkeit, Gewalt, Streitigkeiten).Oft führt es auch zu Diebstahl, Drogenhandel, Prostitution etc.

Meth ist extrem gesundheitsschädigend! Es beginnt mit Gewichtsverlust und endet mit der völligen Zerstörung. Die Webseite der US-Organisation Rehabs brachte deshalb unter dem Titel „Gesichter der Abhängigkeit“ eine Studie heraus, die im Kampf gegen Drogenmissbrauch abschrecken soll. Denn jegliche Droge hinterlässt Spuren in den Gesichtern ihrer Opfer (alle Gesichterfotos).

EU- Drogenbericht 2020:    

Rekordmengen an Kokain und Heroin beschlagnahmt.Große Drogenlieferungen werden immer häufiger abgefangen. Die vermehrte Sicherstellung großer Mengen an Kokain, Cannabisharz und zunehmend auch Heroin, die auf dem Seeweg transportiert werden, lässt befürchten, dass organisierte kriminelle Gruppen die Lieferketten, Schifffahrtswege und große Häfen infiltriert haben.

Aus dem Jahresbericht 2020 der Drogenbeauftragten Daniela Ludwig:

Stichwort Kokain und Co. Bisher kümmern wir uns in Deutschland in der Verhaltens-prävention vor allem um die legalen Drogen, um Cannabis und ein Stück weit um Chrystal Meth. Leider berichten mir aber die Polizei als auch die Suchthilfe, dass heute auch Kokain in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Mit „Elite-Droge“ hat der Stoff, der auf dem Markt unterwegs ist, leider nicht mehr viel zu tun. Auch junge Menschen griffen vermehrt zu Kokain.“

Und noch etwas:

Es gehen für ein Gramm Kokain etwa vier Quadratmeter Regenwald drauf, wie die Süddeutsche Zeitung herausfand. Besonders in Lateinamerika wird sichtbar, wie groß der ökologische Fußabdruck der Kokain-Konsumenten ist: Laut dem World Drug Report 2020 wurden für den Koka-Anbau in Kolumbien seit 2001 mehr als 300.000 Hektar Wald gerodet…

 

Unter Drogen findet man nicht sich selbst, sondern nur seinen Schatten.“

Zitat Konstantin Wecker (*1947), deutscher Liedermacher und Lyriker, Chansons, poetische Zeitkritik; schreibt auch Filmmusiken (u.a. zu »Schtonk«, 1992) und spielt in Filmen mit. Veröffentlichte u.a. den autobiografischen Roman »Uferlos« (1992, thematisiert auch Drogenprobleme)

 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und herzliche Grüße

Natascha L. Michnow

(in memoriam Gerdi)