Sonnenberg, Dr. Gabriela Călutiu

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Vita Dr. Gabriela Căluțiu Sonnenberg

Webseite: la-gamba.net

Dr. Gabriela SonnenbergDie in Siebenbürgen geborene und deutsch aufgewachsene gebürtige Rumänin Gabriela Căluțiu Sonnenberg erhielt 1992 ihren Doktortitel in Handels- und Tourismusökonomie in Rumänien, an der Akademie für Wirtschaftswissenschaften in Bukarest. Seit dem Jahre 1998 wohnt und arbeitet sie in Spanien. Als Journalistin und Autorin mit Schwerpunkt Prosa, spezialisierte sie sich auf Übersetzungen für Deutsch, Englisch und Spanisch. Sie ist sowohl Mitglied des Rumänischen Journalistenverbandes, wie auch des hiesigen Vereins der Tourismusredakteure und –Autoren, beziehungsweise der Rumänischen Schriftsellerliga. An der Costa Blanca nimmt sie aktiv an den Treffen der deutschsprachigen Gruppe „Literatur- und Kulturfreunde Costa Blanca” teil.

Ehrenamtlich arbeitet sie seit über sieben Jahren als Senior Editor für die rumänische Zeitung Occidentul Românesc in Spanien und ist Spanienkorrespondentin des rumänischen Tourismusmagazins „România Pitorească”. Weitere Verantwortungsbereiche als Redakteurin verschiedener rumänischer Publikationen – zum Beispiel in Irland, Kanada, Australien, USA, Neuseeland und Zypern – sowie Mitgliedschaften in mehreren Jurys, ergänzt durch ihre zahlreichen Auszeichnungen, vervollständigen das Bild ihres weit gefächerten Engagements im Bereich der Publizistik und Literatur.

Seit 2015 übersetzt Gabriela Căluțiu Sonnenberg unter Leitung des belgischen Poeten Germain Droogenbroodt die Gedichte des Projekts „Gedicht der Woche” (eine Initiative der Stiftung Ithaca aus Altea, die sich der weltweiten Verbreitung guter, moderner Lyrik  widmet).

Nun erschien Gabrielas´ neuestes Buch: „Bolero” und wurde in schwindelerregender Höhe des 29-sten Stocks des Suitopia-Hotels von Calpe vorgestellt.

Die grandios anmutende Mittelmeerkulisse verlieh diesem Ereignis besonders viel Charme und Glanz und inspirierte einige der anwesenden Gäste, diesen Ort als beste Adresse für eine baldige Gala der „anerkanntesten Rumänen im Ausland“ in Betracht zu ziehen… Das Buch „Bolero” gestaltet sich wie ein sensibles Detailbild Spaniens, geschrieben im exzellenten Stil einer Gabriela in Bestform, die uns die faszinierendsten Facetten ihrer Wahlheimat offenbart. Es handelt von einem geschichtsträchtigen Spanien, geprägt von berühmten Umzügen, all dies eingebettet in der traumhaft schönen, spektakulären iberischen Landschaft.

Ihre Auszeichnungen und Preise:
  1. Spezialauszeichnung des Literaturkreises „Nicăpetre” und der Kulturzeitschrift Observatorul aus Toronto, Kanada.
  2. Ehrendiplom des Clubs der Kulturfreunde aus Curtea de Argeş, Rumänien.
  3. Auszeichnung Redactor in Diaspora, verliehen durch den Rumänischen Verein der Turismusjournalisten und -Schriftsteller (AJSTR), für herausragende Leistung bei der Bekanntmachung rumänischer touristischer Attraktionen im ausländischen Medien- und Pressewesen.
  4. Auszeichnung bei der Veranstaltung „Preisverleihung der Exzellenzpreise „Mihai Eminescu“ Januar 2016“. Es war die Krönung der Kampagne namens „Wir unterstützen die Herausragenden!” (auf Rumänisch „Noi susținem Excelența!), eine Kampagne die seit Januar 2015 aus der Initiative der in Spanien erscheinenden rumänischen Zeitung ”Occidentul Românesc“ stattgefunden hat.

Es wurden die Besten aus jedem Bereich ausgezeichnet,     Gabriela Sonnenberg                                                                alles Rumänen die im Ausland leben, und die dort beispiellose Erfolgskarrieren haben: bester Anwalt, bester Arzt, bester Offizier, Bester Musiker, bester Restaurantbetreiber, beste Modedesignerin etc…

Frau Dr. Gabriela CălutiuSonnenberg wurde in der Sparte des Journalismus nominiert und ausgezeichnet. Der Preis heißt „Excellenzpreis „Mihai Eminescu“ 2016 für ihre gesamte, freiwillige und unentgeltliche journalistische Tätigkeit im Dienste der Rumänen, die im Ausland leben.

                             Und der nächste, 5. Preis am 17.September2017:

 

 

 

 

Der neueste 6. Preis am 13. Januar 2018:


Ihr wurde in Rumänien ein Preis für ihr neues Buch, „Bolero“ verliehen. Die Auszeichnung trägt den Namen „Das Buch das Aufbaut“ und wird vom Verein Rumänischer Tourismus-Journalisten und –Schriftsteller ausgehändigt. Natürlich ist das nur eine symbolische Geste, ohne jeglichen materiellen Gegenwert, aber es ist immer ein schöner weiterer Ansporn für sie.

Im Zusammenhang mit diesem Buch wurde sie neulich  von der spanisch-rumänischen Zeitung Interviewt. Lesen Sie hier dieses interessante Interview, in dem Gabriela ehrliche Antworten gab:

Occidentul Românesc: Wie kam es, dass du nach Spanien ausgewandert bist und was bedeutet diese Land für dich?

Gabriela Căluțiu Sonnenberg: Elf Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, während eines Urlaubes bei Freunden, die ein Haus an der Costa Blanca besaßen, lernte ich meinen späteren Ehemann kennen. Als gebürtiger Deutscher, der bereits aus eigener Überzeugung nach Spanien umgesiedelt war, schwärmte er von diesem wunderbaren Land. Seine Begeisterung übertrug sich blitzschnell auch auf mich. Ein paar Monate später heirateten wir. Ich folgte ihm nach Spanien und…da sind wir immer noch: zwei „Ausländer im Ausland” die bald auf zwei Jahrzehnte gemeinsamen Lebens in Spanien zurückblicken können. Wie es aussieht, stehen die Sterne für eine ähnliche Zukunft günstig, was uns natürlich sehr freut.

Occidentul Românesc: Welche Momente waren für dich am schwersten zu bewältigen, bezüglich des Einlebens und der Anpassung in und an Spanien?

Gabriela Căluțiu Sonnenberg: Im Laufe dieser fast zwanzig Jahre gab es einige schwere Zeiten, wie zum Beispiel das Platzen der Immobilienblase, aber diese Wendepunkte galten für alle, nicht nur für uns. Wir haben das große Glück, dass wir in einer Gegend leben, die durchaus ausländerfreundlich eingestellt ist. Dieses „Europa für Alle” macht sich überall angenehm bemerkbar, Menschen, Behörden, öffentliches Leben, alles gibt einem das Gefühl, am richtigen Platz zu sein, wo einem stets geholfen wird. Wenn man dazu auch noch die spanische Sprache beherrscht, wie in unserem Fall, dann fallen auch die letzten Hürden. Ich kann von keiner Diskriminierung sprechen. Als Ausländer ist man hier den Einheimischen praktisch gleichgestellt.

Persönlich habe ich nur mit mir selbst manchmal gehadert, besonders in den Anfangszeiten, als ich mich ständig sehr müde fühlte. Es hat eine Weile gedauert bis ich erkannte, dass meine Erschöpfung einen mentalen Grund hatte: mein Gehirn war unentwegt mit dem Aufnehmen, Übersetzen, Verarbeiten, Zuordnen und Einsortieren zahlreicher Eindrücke beschäftigt. Meine gesamte „Speicherkapazität” war mit den Bemühungen, ein entsprechendes Resultat in der jeweils erforderlichen Sprache zu liefern, komplett ausgelastet.

Ich verfügte zwar über die Fähigkeit, mich in fünf Sprachen auszudrücken, aber der gesamte Apparat, welcher diese  Bereiche untereinander verlinkte war noch nicht „geölt”.

Dreißig Jahre Leben in Rumänien hatten mich einiges gelehrt, aber das meiste was ich wusste war reine Theorie. Im praktischen Leben hatte ich gewaltige Lücken, die mich aus dem „Ostseits unserer Naivität”, wie der Schriftsteller Gabriel Liiceanu dieses Unwissen beschreibt, immer wieder einholten.

Bis heute muss ich Schmunzeln wenn ich an die Panik zurückdenke, die mich kurz nach der Ankunft in Spanien packte, als die Sozialisten die Wahlen gewannen. Komplett aufgelöst kam ich nach Hause und riss die Koffer aus den Schränken raus, fest davon überzeugt dass wir erneut fliehen müssten, bevor die Kommunisten an die Macht kämen. Mein Mann konnte sich vor lauter Lachen kaum noch einfangen…

Von ihm habe ich sehr vieles gelernt. Jahrelang lebte ich wie inmitten eines Crashkurses in der Disziplin „Richtig-die-Welt-Verstehen” und der Lernprozess macht mir auch heute immer noch Spaß.

Zurück zu den Krisenmomenten eines Auswanderers: ich glaube der jetzige, historische Zeitpunkt bedeutet für uns alle die größte Herausforderung der wir jemals begegnet sind. Sie wird unser gesamtes Anpassungspotential in Anspruch nehmen. Das hat weniger mit Spanien zu tun. Mehr geht es um die weltumspannende Situation. Wir befinden uns auf einer großen Kreuzung. Die Geschichte marschiert uns schon voraus; es wird hart sein, mit ihr Schritt zu halten.

Occidentul Românesc: Was genau gefällt dir am meisten an Spanien?

Gabriela Căluțiu Sonnenberg: Das Klima, die Menschen, die Landschaft, die Sprache.

Occidentul Românesc: Welches Bild haben, deiner Meinung nach, die Spanier über die Rumänen?

Gabriela Căluțiu Sonnenberg: Ein erstaunlich gutes Bild, trotz Aussetzern, die durch Kleinganoven und eine Handvoll Verbrecher verursacht werden. Ihre Verbrechen richten allerdings nicht größeren Schaden an als die die von Menschen anderer Nationalitäten verübt werden. Die Rumänen besitzen die Gabe, sich relativ schnell beliebt zu machen, da sie leicht Spanisch lernen und sich bestens damit auskennen, ein bescheidenes Leben in ein lebenswertes zu verwandeln, indem sie sich kleine, alltägliche Freuden machen.

Die Bescheidenheit der materiellen Mittel wird sozusagen durch einen Reichtum an immateriellen Mitteln bekämpft.

Dazu kommt noch die Tatsache, dass in Spanien der Begriff „Armut“ nicht unbedingt negativ besetzt wird. Vielmehr zählt hier ein fröhliches, offenes Wesen und die Hilfsbereitschaft, alles  Eigenschaften die den Rumänen eigen sind.

In Spanien gibt es keine öffentliche Ablehnung gegenüber den rumänischen Einwanderern, so wie es zum Beispiel in Italien oder an der Peripherie von Paris der Fall ist. Vielmehr ärgert man sich in Spanien über die einheimische Korruption und die Machtübergriffe der Politiker, die große Summen veruntreuen. Für den geplagten Mitstreiter, der sich um ein dezentes Leben bemüht und mit ehrlicher Arbeit sein Brot verdient empfindet der Spanier eher Sympathie, egal welcher Nationalität dieser auch angehört.

Die Rumänen genießen hier den Ruf eines fleißigen, friedlichen und stolzen Völkchens. Ich gestehe, letztes kommt für mich etwas unerwartet, da man uns traditionell eher zur Zurückhaltung erzogen hat. Doch wenn ich an die doppelte Deutung des spanischen Wortes Stolz denke  – orgullo – welches zugleich als Übermut verstanden werden kann, merke ich was sie meinen. Es ist durchaus üblich, dass sich die Rumänen manchmal vor lauter Tatendrang überschätzen, beziehungsweise ihren Nachholbedarf unterschätzen. Das kommt vielleicht durch die etwas einseitige Weltsicht, die uns leider Gottes unter jahrzehntelanger Isolation eingeflößt wurde. Wir arbeiten an der Beseitigung dieser Vorprägung…

Occidentul Românesc: Du hast zahlreiche Artikel und sogar Bücher über Spanien geschrieben. Vor Kurzem ist eines deiner Lieblingsbücher erscheinen, „Bolero”. Was kannst du über den Inhalt des Buches sagen, welches war der Grund warum du es geschrieben hast?

Gabriela Căluțiu Sonnenberg: „Bolero” ist für mich eine Ansammlung liebgewonnener Erinnerungen, die ich in Spanien aufsammeln durfte. Das Buch ist als Folge meiner jahrelangen Zusammenarbeit mit Publikationen wie „Occidentul Românesc”, „România Pitorească” und „Curtea de la Argeș” entstanden. Die Herausgeber  dieser Zeitschriften ermutigten mich, Spanien so zu beschreiben, wie es uns heutzutage im gelebten Alltag erscheint, fernab von klischeehaftigen Meinungen. So kommt es, dass bekannte Themen wie Corrida, Flamenco, Semana Santa oder Fallas, in einem neuen Licht betrachtet, ganz anders erscheinen. Ähnlich wie der Schriftsteller Octavian Paler am Ende seiner Mexiko-Reise bemerkte „ihr habt nicht verstanden, dass ich nicht in Mexiko war, sondern in einem Land, das diesen Namen trägt”, behaupte auch ich, dass „Bolero” nicht ein Buch über Spanien ist, sondern über ein Land das diesen Namen trägt, ein Land das ich Tag für Tag  mit allen Sinnen erlebe.

Die Tatsache dass „Bolero” im namhaften Verlag România Pitorească als Teil einer Reihe von Bergbüchern erschienen ist erfüllt mich mit Stolz und Freude, denn ich bin bekanntlicherweise ein ausgesprochener Fan der Berge.

Occidentul Românesc: Welche Bedeutung hat Rumänien noch für dich, als deutsche Staatsbürgerin und langjährige Residentin von Spanien?

Gabriela Căluțiu Sonnenberg: Spanien ist das Bett in dem mein Leben am besten fließt. Hier kann ich mich am besten entwickeln und Kraft sammeln. Es macht mich glücklich und ich bin dafür sehr dankbar, am Ufer des legendären Mare Nostrum leben zu dürfen, an einem Ort dessen Namen ein bisschen nach „gut” auf lateinisch klingt (obwohl „Benissa „eigentlich einen arabischen Ursprung hat). Auch unsere Urbanisation, Baladrar, trägt einen Namen dessen literarische Resonanz mich inspiriert. Trotzdem wird das kräftige Licht der Mittelmeerküste niemals meine anderen zwei geliebten Länder – Rumänien und Deutschland – verdrängen. Ich trage beide weiter mit, in Herz und Gedanken, ja sogar in meinem doppelten Namen, den ich bewusst beibehalten habe, auch wenn es mir klar ist, dass er sich etwas holprig anhört. Schließlich heißt „Familienname“ auf Castellano „appellido” und ich verstehe dies wörtlich, als Appell zur steten Wachsamkeit. Ich stehe zu „meinen” drei Ländern, in Kraft und Tat.

Rumänien ist und wird immer meine Heimat bleiben, Vaterland und Kindheitssitz, Dinge die mir niemand mehr wegnehmen kann, Land der Erinnerungen. Die meisten davon waren gut. Deutschland hingegen ist die großzügige Wahlheimat, die mir ihre Tore bedenkenlos aufmachte und mir eine Vielfalt von Chancen zur Vervollständigung meiner Persönlichkeit anbot. Dort fühle ich mich in Sicherheit und dafür bleibe ich meiner Adoptivtheimat zutiefst verbunden und dankbar.

Man kann sagen, dass ich ein dreifaches Leben führe, doch schließlich ist jeder von uns dreigeteilt: Leib, Herz und Seele wohnen dicht beieinander. Ich glaube, mein Herz wohnt in Rumänien, mein Kopf hingegen arbeitet in Deutschland, währen alles was von meinem sichtbaren Wesen ausgeht, in Spanien zur Bestform aufläuft. Ich hoffe dass ich auch weiterhin über genügend Kraft verfügen werde, um diese drei spannenden, kaleidoskopischen Lebensbereiche harmonisch miteinander verbinden zu können.

Autorin und Fotoquelle: Kasandra Kalmann Năsăudean

  Meine Meinung:

Dr. Gabriela Călutiu Sonnenberg, glänzt bei uns – den Literatur- & Kulturfreunde Treffen – mit wunderbaren Geschichten, in denen sie ihre unbestechliche Beobachtungsgabe zeigt, und ihrem unprätentiösem, ganz speziellen, überzeugenden Erzählstil, in dem mit leichter Ironie alles auf den Punkt gebracht wird und sie alle Zuhörer  begeistert und zum Schmunzeln anregt. Außerdem hat sie es inzwischen auch bereits auf eine Titelseite gebracht .         Natascha

 


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